Darwin - der kleine Peruaner

Stand 12.2005

Stand August 2006


Stand 12.2005

Darwin ist ein munterer, kastrierter Meerschweinchen Bock, der Anfang August 1999 geboren wurde.
Er lebt eigentlich bei meiner Schwester, Jackie, mit 4 weiteren Schweinchen zusammen.

Am Montag (05.12.05) war ich mit Darwin beim TA, da er einen kirschgroßen Knubbel am Bauch hat, der innerhalb von 4 Wochen (wo sie in Urlaub war) gewachsen ist. In der Pflegestelle merkte man davon nichts. Dr. Lammerschmidt empfahl schnellst möglichst einen Termin zur OP, welcher dann auch am Mittwoch (07.12.05) war. Darwin wurde unter Gasnarkose eine knappe Stunde operiert. Aufgrund der Tatsache, dass Darwin bereits über 6 Jahre alt ist, war das Risiko sehr erhöht. Die Narkose hat der kleine Mann super überstanden. Die Naht misst ca. 8cm längs den Bauch lang! Dr. Lammerschmidt hat uns vorgewarnt, dass die Naht aufgrund der Menge des Gewebes, welches er wegschneiden musste sehr stramm sitzt und sie evtl. nicht halten wird, obwohl er sie in drei Schichten genäht hat. Es war zu 90% eine verhärtete Zyste, aus der braunschwarze Flüssigkeit lief, nachdem er sie nach der OP öffnete, was diesen Verdacht auch erhärtet. Darwin bekommt nun über eine Zeit von 5 Tagen Baytril und parallel BBB. Er hat bereits am Mittwoch gleich ordentlich gefuttert! Er soll sich erstmal wenig bewegen, damit die Naht nicht zu sehr belastet wird, weshalb er erst einmal im Transporter bei uns bleibt. Wir nehmen das Dach des Transporters solange er unter Beobachtung ist immer ab, damit er sich nicht so eingeengt und einsam fühlt. Er ist deshalb bei uns in der Päppelstation, da Jackie ja arbeiten muß und ihn nicht beobachten kann. Anfänglich merkte man ihm seine Schmerzen noch sehr an, aber seit dem 2. Tag nach der OP ist er schon wieder ganz munter. Er hatte zwischenzeitlich Durchfall, wohl durch das Antibiotikum, aber durch die Gabe von getrocknetem Weißbrot und dem Weglassen von frischer (feuchter) Nahrung, wie Salat, Gurke etc. ist wieder alles halbwegs normal. Heute (Samstag) hat er das erstmal über den Rand seiner Schale hinweg geschaut und sich neugierig umgesehen.

Darwin hat Hunger :-)

Darwin in seinem Transporter

Die Narbe am 3. Tag nach der OP


Stand August 2006

Freitag (01.09.2006) war ein rabenschwarzer Tag! Crying or Very sad

Meine Schwester Jacque ist in Urlaub - in Irland - noch bis Mo. Aufgrund eines anderen Themas telefonierte ich mit unseren Eltern und erfuhr, dass Papa gerade mit Darwin auf dem Weg zu unserem Doc sei - während ich gerade auf dem Weg zu unserem Kastrationsdoc mit Spike war (der im Übrigen bis jetzt alles gut überstanden hat!). Er habe ein entzündetes Auge. Ich dachte mir nicht viel bei und sagte, dass ich danach vorbei käme. Gleichzeitig mit meinem Papa kam ich bei meinen Eltern an. Er sagte mir noch im Hausflur, dass der 7 jährige, kleine Kerl unheilbar krank sei und erlöst werden müsse und wir Jacque anrufen müssen. Gesagt getan telefonierte ich also erst mit Jacque in Irland, die am Boden zerstört mir die Entscheidung überlies, dann lang und breit mit unserem Doc, um mir noch einmal alles genau erklären zu lassen und erklärte dann alles noch mal unseren Eltern. Es sah also wie folgt aus:

Wie ich selbst schon sah, handelte es sich nicht um eine einfache Augenentzündung. Das Auge war ganz hervorgetreten (ich glaube Extrophthalmus nannte es der Doc - danke Claudia - Schlumsel - Exophthalmus heißt das Wort), Darwin konnte es nicht mehr schließen, weshalb auch die Hornhaut durch Austrocknung (Xerophthalmie) schwer verletzt war. Die Schleimhäute waren ebenfalls stark zu sehen und ebenfalls durch Austrocknung schwer entzündet. Der Doc hatte ihm in der Praxis dann erst einmal Gentamicin-Augensalbe hinein gegeben und ihm eine Spritze Rimadyl gegen die starken Schmerzen gegeben, da unser Papa die Schritte nicht entscheiden konnte. Am Telefon schilderte mir unsere Doc das dann wie folgt:

Das Auge ist so schwer verletzt (also die Hornhaut - (Xerophthalmie)), dass dies nicht reparabel ist. Das Auge müsste entfernt werden, da es droht innerhalb kürzester Zeit auszulaufen.

Es gibt zwei Möglichkeiten als Ursache für den "Exophthalmus":

1.: er hat einen Tumor hinter dem Auge, welcher das Auge vor drückt - dies sei aber sehr unwahrscheinlich - besonders aufgrund der rasanten Entwicklung von Do abend bis Fr früh.

2.: ein käsiger Eiterherd, der bspw. von einer entzündeten Zahnwurzel kommen kann. Dieser Eiterherd macht aber die ganze Sache mehr wie kompliziert.

In beiden Fällen müsste operiert werden, das Auge entfernt werden. In Fall 1 ist von vornherein unklar, ob der Tumor gut- oder bösartig ist und ob noch weitere Tumore vorhanden sind bzw. ob man ihn restlos entfernen könne. Man würde also alles "ausräumen" und dann das Ergebnis der Pathologie abwarten. Die Heilungschancen für eine zugenähte Augenhöhle stehen in einem solchen Fall sehr schlecht, besonders in diesem Alter. Das es ein harmloser, gutartiger, leichtentfernbarer Tumor ist, liegt im einstelligen Prozentbereich. Für die Heilung stehen die Werte nochmals so schlecht.
In Fall 2 hätte man zusätzlich die Schwierigkeit, dass das OP-Feld unsteril aufgrund des Eiters ist. In 90% der Fälle platzt die genähte Augenhöhle äußerst schmerzhaft wieder auf, muss dann von außen heilen und tgl. mehrmals gespült werden... und das über Monate. Eine Heilungschance ist im einstelligen Prozentbereich. Hinzu kommt das Risiko der Hirnentzündung, da die Augenhöhle des Meerschweinchens nicht ausschließlich knöchern ist, sondern zum Gehirn hin nur durch eine Bindegewebsstruktur getrennt ist.

Nach einigem Hin und Her habe ich dann entschlossen, dass wir Darwin erlösen und ins Regenbogenland ziehen lassen - zu seinen Eltern, Duffy und George, die aus einer Futtertierzucht stammten und gerettet wurden und seinen Geschwistern Mickey und Fuchur.

Unser Papa und ich ließen ihn dann um 16 Uhr gestern ziehen..... Darwin, Du wirst uns so unendlich fehlen!! Wir werden Dich niemals vergessen - Du hast für immer ein Platz in unseren Herzen! Crying or Very sad

In Gedenken an unseren kleinen Schatz sende ich liebe Grüße ins Regenbogenland